Salzsäureschaden im Wasserwerk

Ein Fliesenlegerbetrieb hatte bei der Erweiterung eines Wasserwerkes große Bodenflächen mit Fliesen belegt. Um einen hartnäckigen Zementschleier zu entfernen, hatte er verdünnte Salzsäure eingesetzt. Alle Edelstahlteile wie Rohrleitungen, Armaturen und Schachtabdeckungen waren zum Schutz mit Folie abgeklebt worden. 

Nach dem Entfernen der Folie wurden umfangreiche Korrosionsschäden festgestellt. Der Bauherr verweigerte dem Generalunternehmer die Abnahme und durch die verzögerte Inbetriebnahme drohten hohe Kosten. Die Anspruchsteller weigerten sich, ohne schriftliche Aufträge vom Versicherer bzw. Versicherungsnehmer mit der Sanierung zu beginnen.

Der Fehler des Versicherungsnehmer war offenkundig. Die Salzsäuredämpfe hatten die Folie durchdrungen und den Edelstahl angegriffen. Auch die notwendigen Sanierungsmaßnahmen wie Reinigen, Beizen und Passivieren der Edelstahlteile waren unstreitig. Schwieriger war es, die Anspruchsteller zu überzeugen, sofort und ohne Auftrag der Versicherung mit der Sanierung zu beginnen. 

Letztendlich konnten die Schäden beseitigt und das Wasserwerk termingerecht in Betrieb genommen werden.

 

Neue Schachtabdeckung
Schachtabdeckung nach Salzsäurebehandlung
Korrodierte Rohrleitung
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© Thomas Eberhard, Technischer Sachverständiger, Heppenheim