Der Versicherungsnehmer ist Partner des DSD und stellt aus dem Inhalt der gelben Säcke u.a. sogenannte PO-Agglomerate her. Das sind zerkleinerte Folien und Flaschen aus Polyethylen und Polypropylen. Gemäß Spezifikation des DSD enthalten Sie aber bis zu 30% anderer Kunststoffe und viele Störstoffe wie z.B. Metallfolien, Kleber, Essensreste...
Der Anspruchsteller bezog PO- Agglomerate zur Herstellung von Kunststoffteilen für den Landschafts- und Wasserbau. Er schmolz die PO- Agglomerate und preßte die Schmelze unter hohem Druck in Stahlformen, wo sie fast fast porenfrei erstarrte.
Beim Erstarren einer solchem Schmelze kam ein Zersetzungsprozeß in Gange, der zu einer heftigen Gasentwicklung führte. Der Druck sprengte die Stahlform explosionsartig und die umherfliegenden Splitter beschädigten das Hallendach. Der Anspruchsteller machte Störstoffe, "die da nicht reingehören" für die Explosion verantwortlich.
Allerdings ist DSD- Sortiergut ein heikler Wert(k)stoff. Es enthält trotz aufwändiger Sortiertechnik viele Verunreinigen und neigt zur Selbstentzündung. Bei den üblichen Verarbeitungsmethoden für Recyclingkunststoffe sind diese Eigenschaften weniger kritisch; bei dem speziellen Verfahren des Anspruchstellers hingegen können sie nicht erwartete Reaktionen auslösen. Der Schadenersatzanspruch und der nachfolgende Regreßversuch des Sachversicherers wurden abgewehrt.