Pizza con truciolo di alluminio (Pizza mit Aluminiumspänen)

Der Versicherungsnehmer liefert Mehl im Silozug an eine Großbäckerei für TK- Pizzen. Nachdem an dem Mehlsilo der Bäckerei ein Füllstandssensor gewechselt worden war, hatte der Versicherungsnehmer 24 Tonnen Pizzamehl im Silozug angeliefert und in das leere Silo eingeblasen. Ca. zwei Stunden nach der Aufnahme der Produktion wurden durch die Metalldetektoren Späne einer Aluminium- Silizium Legierung in den Pizzen gefunden. Die Produktion wurde abgebrochen und eine große Menge Pizzen gesperrt. Das Mehlsilo wurde geleert und das Silo sowie die gesamte Produktionsanlage gereinigt. 

Die Bäckerei gab an, daß in der Produktionskette keine beschädigten Anlagenkomponenten gefunden worden seien, die als Quelle der Späne in Frage kommen. Den Wechsel des Füllstandssensors könne man ebenfalls als Ursache ausschließen, da der Gewindeeinsatz, in dem der Füllstandmesser eingeschraubt war, nach den Untersuchungen eines Hochschulinstituts aus einer fluorhaltigen Aluminium- Legierung bestünde.

In den Produktionsanlagen der Mühle werden keine Aluminiumteile verwendet, so daß der Verdacht bestand, daß das Mehl in der Bäckerei verunreinigt wurde. 

Die Untersuchungen ergaben, daß an den Proben des Gewindeeinsatzes, die das Hochschulinstitut erhalten hatte, noch Reste von Teflonband hafteten. Saubere Proben zeigten eine Zusammensetzung, die mit den Spänen aus den Pizzen vergleichbar war.  

Nach langem Verhandeln und einer arbeitsmedizinischen Untersuchung konnte die Reparaturstelle auf dem Silokopf besichtigt werden. Dabei wurde festgestellt, daß das Gewinde, in dem der bei den Reparaturarbeiten gewechselte Füllstandsmesser saß, in einem Teilbereich völlig korrodiert war.  Beim Herausschrauben des Füllstandsmessers waren Stücke herausgebrochen und in das Silo gefallen, wodurch sie in das Mehl gelangten. 

Die Regulierung des Schadens wurde abgelehnt. 

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© Thomas Eberhard, Technischer Sachverständiger, Heppenheim